Fasnetsschau 2010
„Wir sahen den Sternehimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel beim MGV….“ Genauso stimmungsvoll wie bei Hubert Kah, vielleicht nicht ganz so romantisch aber stellenweise ziemlich erotisch blickte der MGV für die Zuschauer in den Sternenhimmel. Und was sie dort durch das Teleskop so alles zu sehen bekamen war keine flache Scheibe sondern laut Zuschauermeinung eine durchweg runde Sache. Den Auftakt bildeten die MixKids, welche gleich in die erste Startschunkelrunde mit einstiegen und das Publikum zusammen mit der Tanz- und Showband SevenUp in Stimmung brachte. Als der Vorhang dann aufging, erschallte dann der Eröffnungschor auf den Titel von Hubert Kah mit einem Text von Peter Klapper und Michael Mayer.
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Nach einer kurzen Ansage unserer hübschen Frau Luna alias Janina Saile ging es mit dem Marschtanz der Sternchen gleich flott weiter. Anschliessend zündeten unsere kleinsten ihre Rakten um zu den Sternen zu reisen. Mit ihrer Überschallrakete-Nummer begeisterte die Rasselbande das Publikum sofort. Die Rakten waren kaum von der Bühne als schon die ersten Harfenklänge des Engels an der Seite von Petrus erklangen. Minus 30% Auftragseingang, nicht mal vor der Himmelspforte machte die Wirtschaftskrise halt. Auch wenn er sich noch so sehr eine Abwrackprämie gewünscht hätte – wer wäre schon gerne freiwillig durch den neu installierten Nacktscanner in den Himmel gekommen. Wie gut, dass die Gemeinde ja einen neuen Kreisverkehr gebaut hat und so dauerte es nicht lange bis Ronny und Regina Büchse mit dem Fahrstuhl an der Himmelpforte ankamen. Auch wenn die beiden sich zunächst noch in der „ultramodernen Nano-technolgie-Waschanlage“ wähnten anstatt im Himmel, wurden den beiden doch bereits nach dem Auftauchen von Luzi aus der „Kelleretage“ klar, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte. Nur wer von beiden sollte nun in den Himmel und wer in die Hölle kommen. Für Ronny, der ehemaligen Gurkenglasreinigungsassistenten aus Sachsen war gleich klar, da kann nur seine Frau gemeint sein – er war ja schließlich in den letzten Jahren bereits in der Hölle. Am Ende entschieden die himmlischen Schafsherden … sorry, Heerscharen sich doch dafür beide in der Hölle schmoren zu lassen. Den wer als konsequenter Mülltrenner beim Autofahren (die Büchsen aus dem linken, die Flaschen aus dem rechten Fenster) oder als kostenlose Englisch-Nachhilfelehrerinn für Günther Öttinger tätig war, der muss nicht damit rechnen in den Himmel zu gelangen. Nach einem weiteren Marsch der Grashpüfer wurde es ziemlich schweinisch auf der Bühne. Unser Gesangsgruppe FamFa’tal kamen als „Schweine aus dem Weltall“ vom Planeten Schweinskram auf die Bühne. Auf der Suche nach Eber für den Nachwuchs wurden sie irrtümlicherweise nach Neuhausen geleitet. Nachdem sie verzweifelt die Schweinezucht gesucht haben, von den Wildsäu in Neuhausen angebaggert wurden und dann noch in eine heftige Midlifecrisis kamen wurden sie auch noch vom Schweinegrippevirus angesteckt. Zurück auf ihrem Heimatplaneten in der Dekontaminationssschleuse wurden sie daher zunächst gründlich gereinigt. Befreit von ihrer Speckschwarte brachten die 8 Mädels danach das Publikum zu toben. „He Schweine, ho Schweine“ … wir kuscheln gerne mit Euch in der Nacht…Oink, Oink … |
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Außerirdisch ging es dann auch gleich weiter. Nano vom Planeten X fiel auf der Bühne ein, getanzt von den Sternchen und anschliessend live gesungen von den MixKids. Eine ganze Alienschar bevölkerte Bühne. Zurück auf der Erde wurde dann dem Gott Bacchus gehuldigt: Thomas Haisch stieg in die Bütt und liess kein gutes Haar an unserer Politik. Ob Kommunal oder landesweit … den Göttern muss man es ja glauben. Auch hier war der Kreisverkehr wieder Thema. Als Bauze-Ei geht er nun in die Geschichte Neuhausens ein: Der erste schief-oval-hängende Kreisverkehr Europas…wer da rausfliegt landet gleich auf dem Friedhof – wenn das mal kein echter „Workflow“ ist. Das hatte ja bereits die Sketchgruppe zuvor bewiesen. Aber auch die neuen Farben am Schloß deuten daraufhin, dass Neuhausen in der Bundespolitik weit vorne rangiert. Schliesslich wurden ja die ehemals schwarzen Balken nun gelb gestrichen. Nur mit dem „roten“ Wetterhahn auf dem Dach ist man sich noch nicht so ganz „Grün“. Zeigt doch „Rot nun “ neuerdings an, woher der Wind weht… Als letzte Marschtanzgruppe kamen dann die Pagen auf die Bühne. Mit einem anspruchsvollen Marsch, wie immer live begleitet von unserer Showband SevenUp überzeugten die Mädels sicherlich nicht nur ihre Trainerinnen. Dann wurde es dunkel im Saal, ganz andere Sternchen kündigten ihren Auftritt an: Charlie Chaplin lief durch das Wachsfigurenkabinett des berühmten „Walk of fame“ am Hollywood Boulevard. |
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Bob Marley, John Wayne, Frank Sinatra, Marlene Dietrich, Marylin Monroe, Elton John, Ozzy Osbourne und Harry Belafonte – kurzum unsere Gänsbettlerchen erzählten wieder so manche Geschichte hier vom Ort: So z. Bsp. von Manne Holzers Tannenbau, der eigentlich schon der Kirche als Weihanchtsbaum versprochen war und dann doch zuvor zu Dekozwecken mißbraucht wurde. Oder von 2 Mädels der Gruppe FamFa’tal, die sich letztes Jahr auf ihrem Heimweg nicht am THW-Gelände vorbeitrauten, weil sie dort eine Riesenschlägerei vermuten. Dabei war alles bloß eine THW-Übung… | |
Tja, so schnell kann es gehen. So wie dem Mann aus Filderstadt und seiner Geliebten. Beide landeten nach einer Affäre in Krankenhaus – er mit gebrochenem Bein vom „aus dem Fenster hüpfen“ und sie mit blauen Augen – von ihrem Ehemann. |
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Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit den M-Singers. Der Chinamann „Scheng Dei Deng“ war nun schon fast 30 Jahre in Deutschland und konnte immer noch kein „R“ aussprechen. Das führte selbstverständlich zu einigen sprachlichen Irrungen und Wirrungen. Ob das nun am Jahr der „L“atte lag oder am vielen Chanel 5, dass ein Hühnerexperte aus Sielmingen auf seinen Hahn und seine Hennen sprühte wird uns noch lange beschäftigen. Sicher ist jedoch das die „Blücke von Esel“ auf die Tai-Chi-Mitmachaktion („Gesundheit“) à la TSV-Kardiogruppe mit dem Song „3 Chinesen mit dem Kontrabaß“ um einiges leichter ging als davor vom japanischen Großmeister „Bsoffa Sa mar“ erklärt. |
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Nach dem Showtanz der Grashüpfer ging es gleich weiter mit dem Blick in die Sterne. Roland Müller stieg als Astronom in die Bütt und erklärte uns doch gleich, dass der Begriff „Fernrohr“ wohl doch vom heimlichen Beobachten der Nachbarin durch ein solches kommen muss. Mit pointiertem Witz zog Roland gegen alles und jeden ins Feld, der es verdient hatte. Von Boris Becker über Angela Merkel und Vera Lengsfeld bis hin zum Neuhäuser Gemeinderat und den Rathausangestellten. Auch eine Forderung stellte er dabei auf: Nachdem in Neuhausens Straßenverkehr nichts mehr geht, wenn ein Bus an der Haltestelle steht, plädierte er stark für die Rückverlegung der Bushaltestelle am Café vor das Rathaus. So würden die dortigen Angestellten wenigstens immer wieder vom Lärm der an- und abfahrenden Busse geweckt werden und wieder etwas mehr Bewegung ins Rathaus kommen. Und auch der Zahn der Zeit nagt doch an uns allen und so ist es ganz klar , dass dem Mann auf die Frage seiner Frau „Wo sie denn noch hübsch aussehen würde?“ nichts anderes übrig bleibt als mit dem Satz „Auf den alten Bildern“ die Wahrheit kund zu tun. |
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So schloss das Programm nach knapp dreineinhalb Stunden noch mit zwei Höhepunkten ab: Vocal Total veralberte gekonnt die Talentshow „Deutschland sucht den Superstar“ und die Pagen zeigten Ihren aktuellen Showtanz „Sternzeichen“. Klar, dass nach den Auftritten der 6 Jungs von VT die Zugaberufe lauter wurden. Natürlich haben es die meisten Kandidaten in den Recall nach Sielmingen geschafft. MIt dem großen Finale aller Mitwirkenden endete die diesjährige Fasnetsschau in heiterer Stimmung und auch die letzten verbliebenen „Gallier“ haben nun sicherlich keine Angst mehr davor, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen würde. Darauf ein dreifaches „Giga-Gondele“ … und wir sehen uns hoffentlich wieder bei der nächsten Fasnetsschau des MGV! |
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